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Neues aus Indien

Hier in Deutschland freuen wir uns bereits wieder über sinkende Infektionszahlen mit Covid-19, und damit einhergehende Lockerungen der Kontaktsperren. Indien verzeichnet dagegen insgesamt immer noch täglich mehr neue Fälle, trotz eines mittlerweile über zwei Monate andauernden allgemeinen Lockdowns. STOP-Mitarbeiterin Janki Gadhvi gab uns nun Einblick in die allgemeine Situation in Indien, und was das für unsere Partnerorganisation bedeutet.

Während manche Landesteile aufgrund vergleichsweise weniger Neuinfektionen mit Corona Lockerungen der Kontaktsperren einführten, Menschen dort wieder zur Arbeit gehen dürfen und der Warenverkehr zugelassen wird, bestehen in den Hochrisikogebieten unverändert Ausgangssperren sowie Arbeitsverbote für die Bevölkerung. Beide Situationen sind für viele Menschen die am Existenzminimum leben jedoch problematisch: Mit den Lockerungen im sozialen Miteinander kamen leider auch Lockerungen in den Gesetzen zum Schutz der Arbeitnehmerrechte – unter der Prämisse dass ja die Wirtschaft angekurbelt werden müsse. STOP befürchtet eine Zunahme von Kinderarbeit, weil die Behörden bei Verstößen momentan eventuell nicht so genau hinschauen. Da die Schulen bis September geschlossen bleiben sollen stellt sich zudem für viele Familien die Frage nach der Beaufsichtigung der Kinder: Die Eltern müssen arbeiten, um das Familieneinkommen zu sichern; die Kinder sind oft stundenlang auf sich allein gestellt. Kinderhändler haben da leichtes Spiel!

Vor allem die dicht besiedelten Großstädte Indiens leiden weiterhin unter einer Ausbreitung des Coronavirus. Das fragile öffentliche Gesundheitssystem ist überlastet, in vielen Krankenhäusern herrschen mittlerweile chaotische Zustände, wie im obigen Video der Tagesschau vom 27. Mai 2020 gezeigt. In Delhi ist die Situation im Stadtteil Tughlakabad besonders brisant, der wegen der hohen Prävalenz des Coronavirus noch abgeriegelt ist – das heißt, die Menschen dürfen dieses Viertel nicht verlassen. Dadurch ist Tagelöhnern und Haushaltshilfen, die in anderen Stadtteilen von Delhi arbeiten – und davon gibt es hier viele – das Einkommen weggebrochen. Unsere Partnerorganisation STOP hat Freiwillige gefunden, die sich um die Verteilung der staatlichen Lebensmittelversorgung kümmern und dafür sorgen, dass diese gerecht durchgeführt wird. Das Sozialzentrum von STOP muss allerdings noch geschlossen bleiben. Für Notfälle wurde eine telefonische Hotline eingerichtet, damit die Sozialarbeiterinnen über das aktuelle Geschehen im Stadtteil fortlaufend im Bilde sind (mehr hierzu in unserem letzten Blogpost).

Das Büro von STOP liegt dagegen in einem Stadtteil Delhis, der sich über eine vorsichtige Öffnung freut – jedoch können einige der Mitarbeiter*innen noch nicht regulär zur Arbeit kommen, da die Bezirksgrenzen zu ihren Wohngebieten zum Teil noch geschlossen sind. Alle Beschäftigte bei STOP erhalten jedoch ihren vollen Lohn.

 

Wir können helfen!

Um unseren Partnern unter die Arme zu greifen – und auch den Menschen in den Armenvierteln zu helfen – ist jede finanzielle Unterstützung hoch willkommen. Der STOP Freundeskreis e.V. konnte seit Beginn der Coronakrise mehr als 20.000 Euro überweisen, wofür wir herzlich danken! Neben Spenden freut sich das STOP-Team über die vielen kleineren Initiativen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben – beispielhaft sei hier das vielerorts durchgeführte Maskennähen gegen Spende genannt. In Kürze wollen wir unserer Partnerorganisation STOP in einem Crowdfunding helfen, zusätzliche Lebensmittelpakete für die bedürftigsten Bewohner*innen in Tughlakabad zu schnüren. Mehr dazu bald, also stay tuned!

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